Mohammed: Eine Barmherzigkeit für
die Menschheit
Ein Prophet ist
nicht wie jede andere Person. Er ist ein Mensch, doch er repräsentiert Gott und
spricht in seinem Namen. Die Geschichte hat gezeigt, dass es eine feine Grenze göttlich
auserwählt und göttlich gibt; viele
Menschen haben das eine, mit dem anderen verwechselt. Es ist für Einige einfach
bis zum Äußersten gehen und die wahre Natur eines Propheten entweder zu
unter- oder überschätzen und ihn entweder als göttlich (wie z.B. Jesus, von
vielen als der menschgewordene Gott betrachtet), oder als einen gewöhnlichen
Menschen mit großer Erkenntnis anzusehen. Der Koran beschreibt, dass die
Propheten Gott näher sind,
das bedeutet sie haben einen hohen Status, aber er betont dennoch ihre
menschliche Natur: Sie sind von Gott erwählte Menschen, um seine Botschaft zu
übermitteln. Natürlich sind sie Gottes Schöpfung und haben keine Göttlichkeit
mit dem Schöpfer gemein (Quran, 3:59; 4:171; 5:75).
Mohammed (Friede
sei mit ihm) ist der letzte Prophet in einer langen Reihe von Botschaftern, einschließlich
Propheten wie Adam, Noah, Moses und Jesus und vielen anderen. Moḥammed hat nie
behauptet göttlich zu sein. Er wurde dazu angewiesen, zu sagen: „Ich bin nur
ein Mensch wie ihr, doch mir ist offenbart worden, dass euer Gott ein Einziger
Gott ist. Möge denn derjenige, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft,
gute Werke tun und keinen anderen einbeziehen in den Dienst an seinem
Herrn." (Quran , 18: 110). Moḥammed war ein Waisenkind, Vater, Ehemann,
einen Witwer, Zulieferer, Schäfer, Anführer, Geistlicher, Herrscher, Großvater
und hat kein Vermögen angehäuft. In der Tat hat er beispielhaft Wahrhaftigkeit,
Gerechtigkeit, Vergebung, Mitgefühl, Toleranz, Sauberkeit, Bescheidenheit und
die vielen Etiketten der Schönheit veranschaulicht/verkörpert.
Der Prophet veränderte den Lauf der Geschichte und inspiriert noch immer mehr als eine Milliarde Menschen auf der ganzen Welt. Er hat nicht nur zum Glauben an den einen Gott, den Gott Abrahams, Moses und Jesus, Friede sei mit ihnen allen, aufgerufen, er hat auch eine Botschaft mit sich gebracht, damit jede(r) Einzelne mehr Wert auf sein/ihr Leben legt, jede Familie glücklich ist, jede Gesellschaft gerecht ist, Brüderlichkeit verstärkt wird, Nationen Solidarität und Entwicklung bekräftigen und letzt-endlich, die Menschheit ihr Wissen, ihre Liebe und ihre Zusammenarbeit stärkt.
Im gegenwärtigen politischen Klima wird Mohammed vielmals negativ dargestellt, oft ohne die Realität der Dinge vollkommen zu betrachten. Als Antwort auf solche Vor-würfe argumentiert die britische Autorin Karen Armstrong wie folgt:
„Wenn wir Katastrophen vermeiden wollen, müssen die
muslimische und die westliche Welt nicht nur lernen, sich tolerieren, sondern
sich gegenseitig wertzuschätzen. Ein gute Stelle zum Beginnen ist bei der Figur
Moḥammed: ein komplexer Mann, der sich oberflächlicher, ideologisch –
getriebener Kategorisierung widersetzte,
der manchmal Dinge tat, die für uns schwierig oder unmöglich zu akzeptieren
sind, der aber eine tiefgreifende Begabung hatte und eine Religion und kulturelle
Tradition begründete, die nicht auf dem Schwert, sondern auf deren Namen
beruhte - "Islam" – der Frieden und Versöhnung bedeutet.“
(Karen Armstrong, aus Moḥammed: Ein Prophet für unsere Zeit, Seite 214)
Moḥammed lebte im siebten Jahrhundert in Mekka, einer Stadt, die als Knotenpunkt für Handel und Pilgerschaft bekannt war. Obwohl die Mekkaner zu dieser Zeit für den Besitz einiger guter Eigenschaften bekannt waren, zeichneten sie sich auch durch einige äußerst unschöne Moralen und Werte aus, welche Normen innerhalb ihrer Gesellschaft geworden waren - insbesondere im Hinblick auf Frauen, Waisen, Sklaven, die Armen und Schwachen und in Bezug auf ihren Glauben. Dieser Zeitraum der Unmoral ist als "jahiliyya" oder die "Zeit der Unwissenheit und Ignoranz" bekannt. Zufälligerweise haben die Ereignisse, welche im siebten Jahrhundert in Arabien statt-fanden, uns viel über die Ereignisse unserer Zeit zu lehren, in welcher Ungerechtigkeit, Korruption, Gewalt und Terror herrschen.
Moḥammed lebte ein einfaches Leben. Er wurde für seine Rechtschaffenheit, Ehrlichkeit, Anstand und Weisheit bewundert. Seine Eigenschaften brachten ihm den Titel des "Al-Amin" - der "Wahrhaftige" und der "Vertrauenswürdige“. Im Alter von vierzig Jahren, begann Moḥammed göttliche Offenbarungen zu empfangen und seine prophetische Mission begann - eine Mission, die auf Verbesserung der Zustände seiner eigenen Gesellschaft ausgerichtet war.
Mohammed‘s prophetische Mission:
Mohammed fechtete drei Kernfragen an, die den Besitzstand in Mekkah verärgerten:
• Die absurde
Idee, dass Materielles und vom Menschen geschaffenen Dinge wie Götzen es würdig
sind, angebetet zu werden
• Die soziale
Hierarchie, die die Überlegenheit von bestimmten Stämmen und Familien auf
Kosten der anderen aufrecht erhält
• Die
Ungerechtigkeit, Korruption und schändlichen Praktiken der mekkanischen
Gesellschaft
Er verlangte bessere Alternativen:
• Er forderte die
Menschen auf, nur einen Gott, den Schöpfer aller Dinge, anzubeten.
• Er förderte die
Idee, dass kein Mensch einem anderen, wegen seiner Rasse, seines Geschlechts
oder einer physischen Qualität, überlegen ist. Er argumentierte, dass die
einzige Überlegenheit zwischen den Menschen die moralische Vorzüglichkeit ist.
• Er rief zu einer
Gesellschaft auf, die um Ideale der Gerechtigkeit und des Respekts für andere
gebaut wird, mit einem starken geistigen und moralischen Fundament.
Viele Menschen waren von seiner Lehre überzeugt, sei es aus dem Kreis der Elite der mekkanischen Gesellschaft oder dem der Armen. Umgekehrt reagierten die Leute in Machtpositionen mit Wut, Hass und Verleumdung.
Mohammed und die frühe muslimische Gemeinschaft erlitten dreizehn Jahre lang Gewalt und Folter von den Mekkanern, ihrem eigenen Stamm. Später mit dem Aufbau des islamischen Staates in Medinah, bewies er seine unglaublich großzügige und edelherzige Natur und vergab den meisten seiner früheren Feinde, von denen einige Mitglieder seiner eigenen Familie getötet hatten. Anschließend trug er seine Botschaft in die angrenzenden Regionen weiter. Die Regelungen des Korans umsetzend, verbot er, jemanden zu zwingen, zum Islam zu konvertieren: „Es gibt keinen Zwang im Glauben“ (Sure 2: 256). Die Existenz der entstehenden muslimischen Gemeinschaft wurde von vielen mächtigen Stämmen, einschließlich der mekkanischen, bedroht. Der Prophet benutzte seine Armee um die Unterdrückung zu beenden und Gerechtigkeit und Freiheit in der Religion herzustellen.
Der Prophet beteiligte sich nie an einer Schlacht, bevor er nicht alle verfügbaren diplomatischen und friedlichen Mittel ausgeschöpft hat. Lange vor der Genfer Konvention, wies Moḥammed seine Heeren an und befohlen Ihnen, bestimmte Einsatzregeln zu respektieren:
·
Seit gütig zu den Kriegsgefangenen
·
Begeht keinen Verrat
·
Begeht keinen Betrug (durch Diebstahl der Kriegsbeute)
·
Brecht keine Verträge
·
Unterlasst Verstümmelung
·
Tötet keine Frauen, Kinder und ältere Menschen
·
Entwurzelt oder verbrennt keine Bäume
·
Fällt keine Bäume, die Früchte tragen
·
Schlachtet keine Schafe, Kühe und Kamele, außer zum Essen
Der Prophet verbot Strafsteuern wie Einkommenssteuern, Umsatzsteuern, sowie verzinste Darlehen wie jene, die heute angeschlagene Einzelpersonen, Familien und Nationen haben. Er hat die Aneignung von persönlichem Reichtum nicht verboten, die Menschen aber entmutigt dies übermäßig zu betreiben. Er bestand darauf, dass lebenswichtige Rohstoffe, Wasser, Brennstoffquellen, Bodenschätze und dergleichen unter den Bürgern geteilt werden, anstatt durch einige Ausgewählte monopolisiert werden.
Es gelang ihm eine Identität/ Gleichheit aufzubauen, die Rasse, Gesellschaftsschicht, Stamm und Hautfarbe überschreitet. Jeder Muslim musste sich als Teil einer Brüderschaft und einer einzigen vereinten Nation („Ummah“) identifizieren, in der die Rechte und Ehre all ihrer Bürger, einschließlich Muslimen und Nicht-Muslimen, verteidigt und respektiert werden.
Mohammed errichtete das koranische Idealbild, dass der Mensch ist ein Stellvertreter auf Erden ist, ein Stellvertreter, dem eine gewaltige Verantwortung anvertraut wird und der verantwortlich für seine Handlungen auf der Erde ist. Er predigte, dass der zentrale Teil seiner Botschaft nicht neu war, sondern dieselbe war, wie die, die von früheren Propheten einschließlich Jesus, Moses, Abraham und anderen verkündet worden war. Er unterband jede Art von Priestertum oder geistlicher Hierarchie. Er wies die Muslime an, dass sie sich nach seinem Tod ihren Führer wählen sollen und vereint hinter ihm stehen sollen, solange er seine Pflichten und Aufgaben in Bezug auf sie erfüllt.
Der Prophet verbat seinen Anhängern nicht, ihm Fragen zu stellen. Noch hat er Diskussionen oder wissenschaftliche Untersuchungen unterdrückt. Darüber hinaus legte Moḥammed der Herrschaft Verantwortlichkeit auf und warnte vor den drohenden Folgen, wenn Führer nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Er lehrte seine Anhänger Ideen und andere Religionen zu erörtern und nicht sie zu erniedrigen.
Die islamische Welt, die auf dem Fundament von Mohammeds Beispiel aufgebaut wurde, trat ein in ein goldenes Zeitalter der geistigen und wissenschaftlichen Forschung inmitten beispielloser Gerechtigkeit und Harmonie zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft.
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